Wolfsburg (dpa/lni) - Anfassen erlaubt: Im Planetarium Wolfsburg können Besucher mit einem etwa 4,5 Milliarden Jahre alten und rund 20 Kilogramm schweren Meteoriten auf Tuchfühlung gehen. Der Eisenbrocken stammt aus einem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter und krachte in Namibia auf die Erde. Das erklärte der wissenschaftliche Leiter des Planetariums, Dirk Schlesier, am Dienstag.

Der Meteorit ist in etwa so groß wie ein Fußball, aber rund 40 Mal so schwer. Er besteht fast ausschließlich aus Eisen und ist ein bisschen angeschmolzen. «Man kann ihm ansehen, dass er einen Höllenritt hinter sich hatte durch die Atmosphäre», sagte der Planetariumsleiter.

Der Himmelskörper ist eine Leihgabe des Wolfsburgers Wilhelm Lieven (Herr Lieven war lange Jahre DNG-Mitglied, Anm. d. Red.). Er habe den Brocken in den neunziger Jahren in der namibischen Hauptstadt Windhuk gekauft, sagte der 89-jährige Mineraliensammler. Damals habe der Meteorit 1000 D-Mark gekostet.

Der in Wolfsburg ausgestellte Eisenbrocken ist eigentlich ein Bruchstück eines mehr als 100 Kubikmeter großen Himmelskörpers, der vor dem Aufschlag zerbarst und ein Hunderte Kilometer langes Trümmerfeld hinterließ. «Der wird wohl für starke Verwüstung gesorgt haben», sagte Schlesier. Ureinwohner hätten später das Eisen des Meteoriten genutzt, um sich Speerspitzen zu fertigen.

Quelle: Die Welt, Göttinger Tageblatt