Carsten MöhleVortragsveranstaltung von Carsten Möhle alias Bwana Tucke-Tucke in der EXPERIMINTA in Frankfurt am 19.03.2016

Namibia ist ein faszinierendes und sicheres Reiseland und eignet sich dank der guten Infrastruktur hervorragend für Selbstfahrer. Es locken spektakuläre Landschaften, eine vielfältige Tierwelt sowie die Möglichkeit Naturvölker zu besuchen und sein Zelt unter weitem Himmel aufzustellen. Doch diese Touren sollten gut vorbereitet sein, damit man nicht zu den rund 55 Selbstfahrern pro Jahr gehört, die ohne Mitwirkung anderer tödlich verunglücken.

Carsten Möhle, der bereits zum siebten Mal seine Zuhörer in Frankfurt begeistert, gab an diesem Abend in der EXPERIMINTA - ScienceCenter Frankfurt RheinMain wichtigeTipps für Selbstfahrer in Namibia.

Da Zeit und Wünsche häufig nicht übereinstimmen, beginnt Herr Möhle mit einem Größenvergleich. Eine Grafik, die zeigt, dass Namibia zweieinhalb mal so groß ist wie Deutschland soll Gästen ausreden, ganz Namibia in 14 Tagen bereisen zu wollen.

Selbstfahrertouren richten sich zum einen nach der verfügbaren Zeit, zum anderen nach den Interessen. Es gibt Touren für Einsteiger, die dem Überblick dienen, und später - die Wiederholerquote liegt bei 60% - fährt man dann gezielt in bestimmte Regionen. Nach dem Bausteinprinzip kann man sich seine Reiseroute, Fahrzeug und Unterkünfte zusammenstellen. Herr Möhle stellt verschiedene Fahrzeugtypen vor und erklärt, wie Fahrzeugübernahmen ablaufen und auf was besonders geachtet werden muss. Eine amtliche Übersetzung des Führerscheins ins Englische sollte man mit sich führen. Mit Hilfe des `Fahrzeug-Entscheidungsbaums´ auf Bwanas Tucke-Tuckes Webseite kann der Besucher schon vorab checken, welches Fahrzeug er anfragen sollte. Denn was er benötigt, hängt u.a. von der Jahreszeit und der Reiseroute ab.

Wie sehen Mietvertrag und Versicherungsbedingungen aus? Vollkasko gibt es nicht - in Afrika ist die Eigenverantwortung wesentlich höher als in Europa. Herr Möhle gibt Auskunft über ergänzende Versicherungen, unterschiedliche Selbstbehalte und über Ausschlüsse, die für bestimmte Streckenabschnitte wie z.B. nach Sandwich Harbour gelten sowie für Trockenflussbetten, überhöhte Geschwindigkeit oder Fahrten in Dunkelheit.

Außerdem macht er Tourenvorschläge und zeigt Höhepunkte, informiert über sinnvolle Zusatzausrüstung und gute Reisezeiten und darüber, wie man sich verhält, wenn man sich im Tiefsand festgefahren hat. Malariaprophylaxe, Sicherheitstipps und Verhalten gegenüber Tieren sind weitere Punkte. So weist er beispielsweise auf Anzeichen für Aggressivität bei Elefanten hin. Aber das Gefährlichste in Namibia bleibt zu schnelles Fahren auf Schotterpisten. 90% des Straßennetzes bestehen aus Schotterstraßen, die aber meist in gutem Zustand sind. Nichtsdestotrotz sollte die Höchstgeschwindigkeit hier 80 Stundenkilometer nicht überschreiten.

Ein Problem bei Reisen nach Namibia - und das kommt auch in der Diskussion zur Sprache - sind die Kapazitäten: Die Flüge sind zwischen Juli und Oktober häufig ausgebucht, auch bei den Unterkünften ist es dann schwierig. Die Fluganbindung hat sich zwar verbessert, aber auch die Nachfrage ist gestiegen.

Nach der Landung in Windhoek, bei der so mancher laut Herrn Möhle zunächst an eine Notlandung denkt, da man den Flughafen nicht gleich erkennt, geht es über das hügelige Land in die rund 42 km entfernte Hauptstadt. Ist man bei Bwana Tucke-Tucke angelangt, erwartet die Gäste eine dreistündige Stadtrundfahrt. Nach einer Übernachtung geht es am folgenden Tag zunächst mit einem Einkaufsstopp los. Dann wird das Fahrzeug übernommen und die Tour kann beginnen.