Vortrag  von Sascha Staubach am 22.11.2016

Vortrag von Sascha StaubachIm Großen Hörsaal des Geozentrums am Uni Campus Riedberg berichtete Sascha Staubach vom Fachbereich Geowissenschaften/Geografie der Goethe-Universität den vielen interessierten Zuhörern über die verborgenen Schätze Namibias. Die vielfältigen Mineralien und Edelsteine sind nicht nur wegen ihrer Schönheit berühmt, sondern zeugen auch von der bewegten geologischen Vergangenheit Namibias. Aufgrund der geringen  Pflanzenbedeckung sei die Geologie hier wie ein aufgeschlagenes Buch, so Staubach. Fünf ausgewählte Mineralfundstellen stellte er exemplarisch vor.

Ein Beispiel sind die Goboboseb Berge, deren Enstehung auf das Auseinanderbrechen des Urkontinents zurückgeht, mit deren wichtigstem Mineral, dem Quarz. Sascha Staubach erklärte mittels anschaulichem Vergleich mit einer verkalkten Kaffeemaschine das Wachstum der Kristalle, die aufgrund ihrer inneren Struktur gleichmäßig in charakteristischen Winkeln wachsen. Dies geschieht in Hohlräumen oder Blasen, denn sie brauchen Platz um sich zu entwickeln
Mineraliensucher müssen zunächst Claims erwerben. Abbaulöcher ziehen sich wie Girlanden um Berge, wo nötig, wird mit Schwarzpulver gesprengt. Man sucht nach Hohlräumen, in denen sich Kristalle finden, und arbeitet sich dort vorwärts. Manchmal ist es einfach an die Mineralien zu gelangen, manchmal auch extrem schwer, auch besteht die Gefahr, dass diese dabei zerbrechen. Es gibt diverse Formen bei den Kristallen, auch mineralische Einschlüsse oder Löcher.

Ein anderes Beispiel, das Sascha Staubach vorstellte, ist das Erongo-Gebirge aus Graniten, welche meist bei der Gebirgsbildung entstehen. In den Graniten wachsen die Kristalle in schlauchartigen Blasen unter der Erde, und hier finden sich unter anderem Bergkristalle, Aquamarine und Smaragde.

Weitere Vorkommen sind Damara-Granite mit Rosenquarz und Turmalinen und die Tsumeb-Mine. Das Bergwerk war zwischen 1908 und den 90er Jahren aktiv. Hier wurden u.a. Kupfer, Blei, Zinn und Kadmium abgebaut. Über 200 verschiedene Mineralien wurden dort entdeckt, einige davon sogar erstmals.

Das letzte Beispiel ist das Diamantensperrgebiet. Die Qualität der Diamanten in Namibia, die mittlerweile `offshore` abgebaut werden, ist hoch. Diamanten entstanden in den ältesten Bereichen des Kontinents, ihren Transport übernahmen die Vulkane. Die Schmelze, die nach oben stieg, riss das Nebengestein, in dem sich Diamanten befinden, aus großen Tiefen mit. Der Aufstieg muss schnell gehen - explosionsartig -, damit der Zustand erhalten bleibt, sonst wandelt sich der Diamant in Graphit um.

Neben den hochinteressanten und faszinierenden Informationen und Bildern gab es auch Originale zu bewundern, denn Sascha Staubach hatte eine kleine Ausstellung von besonderen Mineralien zur Ansicht mitgebracht.