Ausstellung "Was Wir Sehen" im Pergamon-Palais der Humboldt-Universität zu
Berlin, 15.5.-6.7.12
Was Wir Sehen.
Bilder, Stimmen, Rauschen.
Zur Kritik anthropometrischen Sammelns.
Eine Ausstellung von Anette Hoffmann
mit Beiträgen von Regina Sarreiter und Britta Lange/Philip Scheffner
15. Mai – 6. Juli 2012
Montags bis freitags 12 – 16 Uhr
und nach Vereinbarung
Presseführung am Montag, den 14. Mai 2012 um 11 Uhr
(um Anmeldung wird gebeten: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Eröffnung am Dienstag, den 15. Mai 2012 um 18 Uhr
Im Atrium des Pergamon-Palais,
Humboldt-Universität zu Berlin
Georgenstr. 47
10117 Berlin
Die Ausstellung 'Was Wir Sehen' setzt sich mit der verstörenden Geschichte
historischer Ton- und Bilddokumente aus dem südlichen Afrika auseinander.
Im Zentrum steht das 1931 von dem deutschen Künstler Hans Lichtenecker
(1891–1988) als „Archiv aussterbender Rassen“ angelegte Körperarchiv von
Afrikanerinnen und Afrikanern in Namibia, dem ehemaligen (Deutsch-)
Südwestafrika.
'Was Wir Sehen' rückt das Sprechen jener Menschen in den Mittelpunkt, die
innerhalb eines kolonialen Kontextes Gesichtsabformungen,
Körpervermessungen, anthroprometrisches Fotografieren und Stimmaufnahmen
erdulden mussten. Auch Stimmen galten als anthropologisches Sammlungs- und
Klassifizierungsgut und wurden von Lichtenecker auf Wachswalzen
aufgezeichnet.
Erst 2007 konnten die originalen Wachswalzen digitalisiert werden.
Anschließend wurden sie in Namibia transkribiert und übersetzt. Die
Übersetzungen ergaben erstaunliche, oft bestürzende Kommentare zu
Lichteneckers Abbildungs- und Vermessungsprojekt, aber auch zur kolonialen
Lebenssituation von Afrikanerinnen und Afrikanern im Namibia von 1931.
Die Ausstellung konstruiert einen fragilen Raum von Bildern und Stimmen,
Geschichten und Porträts, historischen Dokumenten und aktuellen
Kunstwerken. Das koloniale Körperarchiv von Hans Lichtenecker wird nicht
nachgebildet. Vielmehr werden seine audiovisuellen
Repräsentationspraktiken kritisch und mittels unterschiedlicher Ton- und
Bildmedien beleuchtet.
Zur Ausstellung erscheint der Band "Was Wir Sehen. Bilder, Stimmen,
Rauschen. Zur Kritik anthropometrischen Sammelns" mit Beiträgen von Anette
Hoffmann, Britta Lange und Regina Sarreiter.
Inoformationen zum Rahmenprogramm mit Filmvorführungen, einem Workshop und
einem Gespräch zu "Sensiblen Sammlungen" finden Sie hier.
Für Anfragen zu Führungen und weitere Informationen wenden Sie sich bitte
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Die Ausstellung wurde ermöglicht durch die Unterstützung von:
Bundeszentrale für politische Bildung
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Zentrum Moderner Orient, Berlin
Humboldt-Universität zu Berlin