Die Solaranlage in der Shamalindi Primary School wurde eingeweiht
Am 1. November konnte die neue Solarstromanlage für die Shamalindi Primary School bei Grootfontein eingeweiht werden. Dieses Projekt der Deutsch-Namibischen Gesellschaft (DNG) wurde in Kooperation mit der Hornhues-Stiftung Pro Afrika und vor allem der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) realisiert. Das Investitionsvolumen beträgt N$300.000, von dem die DBU allein 60 Prozent beigesteuert hat. Die verbleibenden 40 Prozent teilen sich 2:1 die DNG und die Hornhues-Stiftung Pro Afrika. Realisiert wurde die Anlage durch die Firma Solar Age Namibia. Ziel ist es, neben der Verbesserung und Modernisierung von Unterrichtsmöglichkeiten auch ein Bewusstsein für umweltfreundliche Energieversorgung zu schaffen.
Zu der Zeremonie waren neben dem zuständigen Leiter der regionalen Erziehungsbehörde auch Prinzipale anderer Schulen der Umgebung gekommen. Nach der Begrüßung durch die Schulleiterin Mrs. Tjongavera sprach der ehemalige namibische Botschafter Joshua ??Hoëbeb (inzwischen Gouverneur der Region Kunene), der auf seiner benachbarten Farm selbst mit Solarenergie arbeitet und die Schüler zu umweltbewusstem Verhalten aufforderte. Hoëbeb hob fröhlich hervor, dass tags zuvor in Grootfontein der Strom stundenlang ausgefallen war, er selbst aber davon unabhängig Strom hatte. Er dankte auch für die Schulgemeinschaft den Förderern des Projektes und der Nachbarfarmerin Conni Reimann für ihren Einsatz zugunsten der Schule.
Klaus A. Hess, Präsident der DNG, wies auf das nachhaltige Engagement hin, mit dem sich viele Bundesdeutsche für Namibia einsetzen und das auch solche Projekte wie dieses möglich mache. Es gehe mit der Bildungsförderung und der Sorge um die besonders sensible Umwelt Namibias auch um die Zukunft des Landes, das aus der Geschichte und durch die heutigen „Namibians of German origin“ mit Deutschland eng verbunden sei. Er dankte dem Initiator des Projektes und zugleich Kuratoriumsmitglied der DNG, Prof. Hornhues, und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt für ihre Beiträge.
Der Generalsekretär der DBU, Dr. Fritz Brickwedde, hatte ein Grußwort übermittelt. Inzwischen sei die Klimaschutz-Thematik zu einer internationalen Aufgabenstellung der Stiftung geworden, die vor 20 Jahren mit einem Kapital von 1,3 Milliarden Euro gegründet worden war. Brickwedde hob hervor, dass gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern große Herausforderungen bestehen, wo mit modellhaften Projekten wie diesem das Potential der Photovoltaik als Schlüsseltechnologie verdeutlicht werden könne. Zudem sei damit auch Gelegenheit gegeben, Energieeffizienz zu demonstrieren und weitere Kreise der Bevölkerung mit der Solartechnologie vertraut zu machen.
in den ländlichen Regionen. In den letzten 10 Jahren habe die Regierung bereits über N$250 Mio. in die ländliche Elektrifizierung und mehr als N$50 Mio. zur Förderung erneuerbarer Energie ausgegeben. Eine völlige Abdeckung des weiten und teils spärlich besiedelten Landes mit zentraler Stromversorgung sei nicht möglich, und angesichts der fast 365 Sonnentage im Jahr sei Solarenergie eine wirkliche Alternative. An die Schüler
richtete der Minister seine Hoffnung, dass sie ein Verständnis für die Bedeutung der Solartechnologie entwickeln und zu ihrer Verbreitung beitragen.
Die Anlage wurde dann von Prof. Hornhues und Klaus A. Hess per Knopfdruck in Betrieb genommen. Anschließend informierte Conrad Roedern von der Installationsfirma Solar Age die sehr interessierten Gäste auch der anderen Schulen über die technischen Funktionen und Details der Anlage. Dabei wurde deutlich, dass lediglich ein geringer Wartungsaufwand für den laufenden Betrieb und die wöchentliche Batteriepflege erforderlich
ist. Die Anlage ist auf eine Laufzeit von ca. 25 Jahren ausgelegt und kann, falls Shamalindi zu einem späteren Zeitpunkt an das zentrale Stromnetz angeschlossen werden sollte, auch mit geringem Aufwand an einem anderen Ort neu installiert werden.
Mit dieser Elektrifizierung sollen moderne Unterrichtsmedien wie Video/TV eingesetzt und der Umgang mit Computern erlernt werden können. Fotokopieren sowie Kommunikation mit Fax und E-mail werden künftig möglich sein. Weiterhin kann in Schule und Heim Beleuchtung geschaltet werden, in den Morgen- und Abendstunden wie auch zur Sicherheit, und eine Wasserversorgung mit elektrischer Pumpe gehört ebenfalls dazu. Betreuung und Wartung für die ersten fünf Jahre sind ebenfalls im Projektumfang enthalten, ebenso die Einweisung und Schulung von Personal in die grundlegenden Wartungsarbeiten.
Prof. Hornhues sieht in verbesserter Bildung einen wichtigen Baustein für die Zukunft Namibias. Klaus A. Hess erklärt im Vorfeld, dass der Vorstand der DNG „Investitionen in Human Resources und die Bewusstseinsbildung für die sensible Umwelt, den großen Schatz Namibias, zu wichtigen Zielen unserer Projektförderungen bestimmt hat.“ So konnte es gelingen, die DBU zur Mitfinanzierung zu bewegen. Denn diese Investition soll auch ein Beispiel geben, selbst in abgelegenen Gebieten mit moderner Photovoltaik-Technik umweltfreundliche und erneuerbare Energie zu erzeugen und für die notwendige Bildungsförderung einzusetzen. Es gibt noch viele weitere Schulen in den ländlichen Regionen, für die eine solche Anlage sinnvoll ist, weil sie entweder gar keinen Stromanschluss haben oder noch von alten, umweltschädlichen Diesel-Generatoren abhängen.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU – www.dbu.de) besteht seit 1990 und wurde durch die Privatisierungserlöse der ehemals staatlichen Salzgitter AG mit einem Stiftungskapital von rd. 1,3 Milliarden Euro ausgestattet. Damit gehört sie zu den größten Stiftungen in Europa.
Die Deutsch-Namibische Gesellschaft (DNG – www.dngev.de) wurde 1977 gegründet, hat derzeit ca. 2000 Mitglieder und Förderer und hat inzwischen mehr als 6 Mio. Euro an Fördermitteln für ihre Aktivitäten, darunter zahlreiche Projektförderungen, aufgebracht.
Die „Ellen und Karl-Heinz Hornhues Stiftung Pro Afrika“ entstand 2008 als Privatstiftung und engagiert sich durch Förderpreise an deutschen Schulen sowie auf dem Bildungssektor in Namibia durch Stipendien und Unterstützung von Schuleinrichtungen.