ScarlettScarlett. Bild: M. TrinkelMai 2015: Neuigkeiten aus dem Projekt: Durch Spenden konnte kürzlich ein weiteres GPS-Halsband angeschafft werden. Wie Martina Trinkel berichtet, ist es gelungen, das Halsband auf einer Löwin zu montieren, so dass wichtige Daten gewonnen werden können. Das Team hat die Löwin nun "Scarlett" genannt.

 

 

 

Etosha Rand Löwenprojekt – nachhaltiger Schutz von Löwen auf einer Wildtierfarm angrenzend an den Etosha Nationalparks in Namibia


Die größte Löwenpopulation in Namibia mit rund 320 Tieren lebt im Etosha Nationalpark. Zwar stehen die Löwen im Nationalpark unter Schutz; auf den am Etosha Nationalpark angrenzenden Farmen hingegen werden im Durchschnitt jedes Jahr etwa 40 Löwen erschossen oder vergiftet.

Löwe im ProjektgebietLöwe im Projektgebiet Mai 2013, Bild: Trinkel

Im Gegensatz zu anderen afrikanischen Ländern ist die Zahl der in Namibia lebenden Löwen gegenwärtig relativ stabil; in einigen Regionen Namibias nimmt die Zahl der dort lebenden Löwen sogar zu. Dies liegt vor allem daran, dass vermehrt kommerzielles Farmland in Wildfarmen umgewandelt wird, wo anstelle von Nutztieren wie Rinder oder Ziegen Wildtiere angesiedelt werden. Diese Farmen werden in der Regel touristisch genutzt, u.a. auch zur Trophäenjagd.
Der Prozess der Umwandlung von kommerziellem Farmland in sog. Wildfarmen ist in der Regel schwierig; es gilt, die teilweise widerstreitenden Interessen zwischen den Eigentümern/Investoren, den Fototouristen, Jagdtouristen und Naturschützern sinnvoll zu vereinen. Um also vermehrt Farmland ökologisch sinnvoll zu nutzen, ist es erforderlich, ein ausgewogenes Management zu installieren, das alle Aspekte eines nachhaltigen Umgangs mit den natürlichen Ressourcen berücksichtigt. Dies ist insbesondere dann eine Herausforderung, wenn auch Afrikas größtes Raubtier, der Löwe, seinen Platz in diesem Ökosystem behalten soll.


Im Rahmen dieses Projektes soll untersucht werden, wie es gelingen kann, dass Wildtier- bzw. Jagdfarmen in dem ariden Habitat der Etosha Region die aus dem Etosha Nationalpark einwandernden Löwen dulden und gleichwohl wirtschaftlich geführt werden können. Die Daten und Erkenntnisse, die im Rahmen dieses Projektes gesammelt werden, sollen als Grundlage für Löwenschutzmaßnahmen auf Wildtier- und Jagdfarmen auch in anderen Regionen Namibias dienen. So wird es mit ihrer Hilfe möglich sein, genauer zu bestimmen, wie viele Löwen das Ökosystem des Projektgebietes verträgt; letztendlich können nur auf der Grundlage derartiger Untersuchungsergebnisse nachhaltige Managemententscheidungen zur Kontrolle des Wildbestandes getroffen werden.
Das Projektgebiet liegt an der Südgrenze des Etosha Nationalparks und besteht aus einer etwa 50.000 Hektar großen Wildtierfarm mit dem Namen „Etosha Height Game Safaris/Moesamoeroep“. Mit einer Grenzlinie von etwa 70 km zum Etosha Nationalpark verfügt „Etosha Height Game Safaris/Moesamoeroep“ über eine wachsende Anzahl an Springböcken, Zebras, Streifengnus und Gemsböcken. Löwen, Hyänen, Leoparden und Geparden werden regelmäßig auf dieser Wildtierfarm gesichtet.
Projektziel
Ziel des Forschungsprojektes ist es,
•    die Größe und die Struktur von Löwenrudeln in diesem Gebiet zu erforschen sowie Geschlecht und Alter der Tiere zu bestimmen,
•    die interaktiven Prozesse eines Löwenrudels zu beobachten und insbesondere Informationen über Zeiträume zu sammeln, innerhalb derer heranwachsende männliche Löwen das Rudel verlassen,
•    die Verbreitung der Löwen im Projektgebiet und ihre Wanderbewegungen nachzuvollziehen sowie Rückschlüsse auf mögliche Zusammenhänge mit der spezifischen Nutzung des Landes als Wildtier- bzw. Jagdfarm zu ziehen,
•    die Verbreitung und die Wanderbewegungen von Beutetieren zu beobachten und zu bestimmen,
•    Einzelheiten über den genetischen Gesundheitszustand der Löwen zu erforschen. Löwe im ProjektgebietBild: Trinkel

 


Juli 2013Claudia und Wynand du Plessis

 

 

 

 

 

 

Arbeitsweise
Die Wanderbewegungen und Aktivitäten von Löwen sollen mittels GPS Sendern und sog. „Fotofallen“ erfasst werden. Es ist – je nach Verfügbarkeit der finanziellen Ressourcen - beabsichtigt, einzelne Tiere mit Satelliten GPS Sendern auszustatten; zusätzlich sollen individuelle Löwen mittels Fotos bestimmt werden, die mithilfe von Wildkameras aufgenommen werden. Diese Daten sollen Aufschluss über die räumliche und zeitliche Nutzung des Habitats durch die Löwen geben.
In Zusammenarbeit mit dem „Deutschen Primatenzentrum“ in Göttingen sollen Kotproben von Löwen gesammelt und analysiert werden; über DNA-Analysen können so Rückschlüsse auf die genetische Vielfalt der Löwen gezogen werden.
Das Forschungsprojekt wurde vom „Ministry of Environment and Tourism“ genehmigt.
Projektleitung
Die Projektleiterin ist Dr. Martina Trinkel, eine in Graz/Österreich beheimatete Zoologin und Chemikerin, die bereits über langjährige Erfahrungen in Afrika, u.a. in Namibia verfügt, wo sie z.B. im Etosha Nationalpark wissenschaftlich tätig war.

Frau Dr. Trinkel wird das Projekt, das über eine Laufzeit von rund 3 Jahren angesetzt ist, teils vor Ort und teils von Graz aus leiten.
Projektmitarbeiter
•    Tana und Andre Burger, Master of Wildlife Engineering and Conservation, tätig als Conservation Manager Etosha Heights Game Safaris Pty. Ltd. , Namibia
•    Michael Böer, Prof. Dr. med. vet., Zoologischer Direktor Osnabrück Zoo, Deutschland und Tierärztliche Hochschule Hannover, Niedersachsen, Deutschland
•    Keith Hodges, Prof. Dr., Abteilungsleiter Reproduktionsbiologie Deutsches Primatenzentrum Göttingen Niedersachsen, Deutschland
Information und Kontakt
Dr. Martina Trinkel
Eichenweg 27/4
8042 Graz/Österreich
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Dr. Martina TrinkelDr. Martina Trinkel
Steuerlich absetzbare Spenden für das „Etosha Rand Löwenprojekt“ und die Arbeit von Dr. Trinkel können auf das Spendenkonto der DNG überwiesen werden und werden nach Namibia weitergeleitet.

Deutsch-Namibische Gesellschaft
Sonderkonto Natur- und Tierschutz
Kto.-Nr. 2 113 508 06
BLZ: 300 800 00
Commerzbank

Bitte geben Sie als Verwendungszweck „Etosha Rand Raubtierprojekt“ an sowie Ihren Namen und die Adresse, wenn Sie eine Zuwendungsbescheinigung wünschen.
Hinweis: Die Finanzämter erkennen als Nachweis für die Steuererklärung bei Spenden unter 201,- € den Kontoauszug oder den Einzahlungsbeleg an.