Grüße aus KatuturaKatutura heißt das riesige Township westlich der Hauptstadt Windhoek, das in den 50er Jahren im Rahmen der südafrikanischen Apartheidpolitik aus dem Boden gestampft wurde, um aus Windhoek eine "weiße" Stadt zu machen. Der Begriff Katutura stammt aus der Sprache der Ovambo und bedeutet so viel wie "der Ort, an dem wir nicht leben wollen". Krankenhäuser, Schulen, Einkaufszentren und einfache Wohnungen wurden damals errichtet, doch das Township wächst täglich weiter und hat heute schätzungsweise 300.000 Einwohner. Windschiefe Hütten aus Blech, Holzplanken und zerrissenen Decken klammern sich an karstige, trockene Hügel.

Jede offene Fläche in den Okuryangava und Goreangab-Erweiterungen wurde schrittweise von illegalen Siedlern besiedelt. Alles, was  sich finden lässt, wird als Baumaterial für die ärmlichen Hütten verwendet, die die mehrköpfigen Familien  beherbergen. Wer nach Katutura kommt, der hat meist nicht mehr Gepäck als ein kleines Bündel mit dem Notwendigsten. Schutz vor der Hitze des Tages und der Kälte der Nacht gibt es kaum. In 1700 Metern Höhe gelegen, sind die Nächte in diesen Gebieten oft bitterkalt. Viele Kinder müssen ohne Decke schlafen. Kinder in zerlumpter Kleidung laufen barfuß zwischen Müllbergen und Abflussrinnen auf der Suche nach Nahrung. Tausende Menschen ohne Arbeit, auf der Flucht vor dem vermeintlich weniger attraktiven Landleben suchen ein neues Zuhause in der Nähe der Hauptstadt. Alkoholismus, häusliche Gewalt, wenig Chancen auf einen Schulbesuch für einen Großteil der Kinder. Tausende Menschen leben ohne Anbindung an Wasser und Strom, Kinder ohne eine Chance auf eine bessere Zukunft. Die informellen Gebiete wachsen täglich weiter Die Schaffung von gesunden Infrastrukturen ist für die Stadtverwaltung in dieser Geschwindigkeit nicht zu bewältigen.

Wie alle Kinder in dieser Welt, sehnen sich auch die Kinder aus diesen Gebieten nach Geborgenheit und Sicherheit. Inzwischen haben einige engagierte Frauen  sogenannte „Kindergärten“ in ihren Häusern eröffnet. Dort betreuen bzw. unterrichten sie – im besten Falle –die Kinder aus der Umgebung. Sie erheben dafür einen kleinen Betrag, der auch zu ihrer eigenen Existenzsicherung beiträgt. Für die Kinder in Katutura ist der Kindergarten oftmals der einzig verlässliche Ort in ihrem unsicheren Alltag, wo sie unbesorgt spielen, toben und lernen können, wo sie Zuwendung, Aufmerksamkeit und Ermutigung erhalten. Ein Platz, wo sie Kind sein dürfen.

Um Hilfe zu schaffen, unterstützt Katutura Projekte Kindergärten, sorgt für Lehrmaterial, Kleidung, und hilft dabei, dass sich in die Kindergesichter wieder ein Lachen zaubert.

Schulspeisung

GeschenkeEs wird versucht, durch Ausbau einer einfachen Infrastruktur die Lebensverhältnisse in den informellen Gebieten außerhalb Windhoeks und Swakopmunds zu verbessern, aber die Stadtteile wachsen bisher schneller als derartige Maßnahmen durchgeführt werden können. Dennoch wurden zahlreiche Erfolge wie die Elektrifizierung, Wasserversorgung, Bau zahlreicher Schulen, Müllentsorgung, Straßenbau erreicht. In Namibia besteht für alle Kinder eine Schulpflicht ab dem 7. Lebensjahr. Für die Kinder ist jedoch in der Regel das soziale bzw. familiäre Umfeld nicht ausreichend, um die notwenigen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Schulbesuch zu erwerben. Auch staatlicherseits fehlen die Mittel zur vorschulischen Förderung und Bildung.

Nur die wenigsten von ihnen besuchen eine Schule. Trotz der Schulpflicht ist es in der Realität häufig, dass Kinder ohne ein Mindestmaß an vorschulischer Bildung, ohne angemessenes Sozialverhalten, ohne Selbstvertrauen oder Motivation, die Schule nach der dritten Klasse abbrechen. Um den Eltern einen Anreiz zum Schulbesuch ihrer Kinder zu geben, bieten Schulen eine warme Mahlzeit am Tag an. Die Kinder kommen hauptsächlich wegen dieser Mahlzeiten zur Schule, ohne die ihre Ernährung unzureichend wäre. Bei der Schulspeisung handelt es sich um eine einfache, aber nahrhafte Mahlzeit, die aus Mielie- pap und Soya - Suppe besteht. In diesem Jahr wurde es  von Privatspendern ermöglicht, ein Suppenküchen -Gebäude  bei der “Fidel Castro Schule” in Okahandjapark/ Windhoek zu bauen. Die ’Fidel Castro Schule’  kocht täglich für 1500 Kinder.

DRC (Democratic Resettlement Community) liegt 10 Kilometer außerhalb Swakopmunds, wo über 4000 arbeitslose Menschen  notdürftig in Hütten leben. Die gefährdeten sind die Kinder, die in der Schule oder im Leben an diesen Lebensumständen scheitern. Hanganeni Primary Schule ist eine Zukunft für viele dieser Kinder, die in DRC leben. Bei den hohen Lebenshaltungskosten und wegen der Arbeitslosigkeit sind viele Eltern  nicht in der Lage, ihren Kindern eine Mahlzeit pro Tag zu geben.  Das Motto der Schule ist: “ Die Zukunft der Kinder  ist uns wichtig“. Die Schule stellt täglich von privaten Spendern unterstützt eine  warme Mahlzeit für 600 Kinder zur Verfügung.

Orlindi House of Safety

Orlindi House of SafetyBei einer Gesamtbevölkerung von 2,3 Millionen Menschen leben in Namibia nach Schätzungen von Experten 70.000 Kinder und Jugendliche, die einen Elternteil oder beide Eltern durch AIDS verloren haben. Insgesamt wird von 110.000 Waisen ausgegangen. In der Regel werden die Halb- und Vollwaisen zusammen gezählt mit gefährdeten und notleidenden Kindern, den OVC (orphans and vulnerable children). 250.000 OVC (0 bis 18 Jahre) werden in Namibia gezählt. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von über 10%. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums erreichen externe – staatliche und zivilgesellschaftliche – Unterstützungsangebote knapp 20% der OVC. Die mobile Bevölkerung von Windhoek beschleunigt die Ausbreitung von HIV. Die Stadt hat die dritthöchste Zahl von HIV/AIDS im Zusammenhang mit Todesfällen im Land.

Wenn ein Kind aus der Großfamilie herausfällt, verliert es gewissermaßen seine „Bodenhaftung.“ Waisenhäuser sind aus diesem Grund in Namibia – eine als Notlösung verstandene Einrichtung.
Das Waisenhaus Orlindi – place of safety – wurde 1995 von Claudia Namises gegründet und ist ein von der namibischen Regierung anerkanntes und registriertes Haus. Das Waisenhaus befindet sich in Katutura, einem Township in der Nähe der Hauptstadt Windhoek.

Momentan leben im Orlindi zwischen 28 und 35 Kinder im Alter von 0-18 Jahre. Obwohl von den Kindern, die unterschiedlichen Stämmen angehören (Ovambo, Herero, Damara), viele in ihren jungen Lebensjahren schon viel Negatives erlebt haben, leben im Orlindi fröhliche, lachende und sehr liebenswerte Kinder mit Lernbereitschaft, viel Phantasie und Kreativität, die sich mit dem zufrieden geben, was sie haben, aber neugierig sind, etwas Neues kennen zu lernen bzw. zu erleben. Betreut werden die Kinder neben der Leiterin von fünf Hausmüttern. Eine der Hausmütter ist hauptsächlich für die Betreuung in der Nacht zuständig. Neben der Schule gibt es ebenfalls einen Nachmittagslehrer, der mit allen größeren Kindern ihre Hausaufgaben macht und Aufgaben bespricht, die sie nicht verstehen. Auch die ausgegliederten Kinder werden weiterhin mit Spendengeldern unterstützt. Damit der Kontakt zu den anderen Orlindi-Kindern weiterhin besteht, können sie sich gegenseitig besuchen.

Oponganda Center - Behinderteneinrichtung

Oponganda CenterIn Namibia ist es für Familien, die Kinder mit Behinderung haben, eine sehr schwierige Situation, da es zum einen noch zu wenige Einrichtungen gibt, die den Kindern mit ihren Familien professionelle Unterstützung bieten können. Deshalb ist die Versorgung dieser Kinder oft nicht oder nur ungenügend gegeben. Es ist wichtig für diese Kinder, dass sie diese Betreuung bekommen und aus ihren Hütten, in denen sie Großteils aus Scham versteckt werden, herausgeholt werden. Medizinische Versorgung ist teuer und nur für diejenigen, die sich den Transport, die Gebühren und die Medikamente leisten können. Der Großteil der Bevölkerung ist verarmt infolge von institutionellem Rassismus sowie Diskriminierung, und wenige haben den Zugang zu allgemeinen und beruflichen Ressourcen. Über die unmittelbaren gesundheitlichen Auswirkungen körperlicher und geistiger Behinderung hinaus kommt Stigmatisierung hinzu, oft die Grundlage für den Ausschluss aus der Gesellschaft im allgemeinen.

Oponganda ist eine kleine Einrichtung, hat aber eine notwendige Aufgabe in der Gemeinschaft. Täglich werden zwischen 15- 25 Kinder zu Hause abgeholt und zum Zentrum gebracht, wo sie eine warme Mahlzeit erhalten. Die Kinder verbringen ihren Tag im Zentrum, wo sie spezialisierte Betreuung und Förderung bekommen. Die zwei Mitarbeiter fördern und unterstützen die persönliche Entwicklung der Behinderten und bringen Struktur in ihr tägliches Leben.

Oasa Taradi - Fleißige Frauen

Oasa Taradi Trust14 Frauen, meist allein erziehende Mütter mit bis zu sieben Kindern, nähen und besticken Schürzen, Tischdecken, Servietten, Kissen, Topflappen, Platzdeckchen und Einkaufstaschen mit afrikanischen Pflanzen- und Tiermotiven. Sie können selbst bestimmen, in welchem Umfang sie nähen und sticken und ob sie zu Hause arbeiten oder in der Nähstube in Katutura. Hilfe zur Selbsthilfe mit dem Ziel, Frauen in die Lage zu versetzen, sich und ihre Kinder durch ihre eigene Tätigkeit selbst ernähren zu können, hat sich bei den Oasa Taradi- Frauen verwirklicht. Die handgestickten Artikel werden in Windhoek im Namibian Craft Center und in Swakopmund KUBATSIRANA – Selbsthilfe Laden zum Kauf angeboten. Stickereien werden auch nach Deutschland geschickt, wo sie auf den Sommer und Weihnachtsmärkten verkauft werden. Der finanzielle Erlös kommt den Oasa Taradi Frauen zu Gute, womit sie eine zusätzliche Hilfe für ihren Lebensunterhalt bekommen.

Mit Ihrer Hilfe können acht Kinder mit einem Paket Reis einen Tag ernährt werden. Wir bitten um Spenden auf das Konto

Commerzbank AG (vormals Dresdner Bank)
BLZ 300 800 00 - Konto 0211 350 805
Verw. Zweck: Katutura Projekt

Namibia Katutura Projects
Acc.:12000663873 -code- 461038
Swiftcode: NEDSNANX

Freudige Kinderaugen danken es Ihnen ganz herzlich.

Ansprechpartner in Deutschland:

 

Edith Döbbert
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Tel: 0 67 74 - 918 368
Fax: 0 67 74 - 918 365

Deutsch-Namibische Gesellschaft
Sudetenlandstraße 18
37085 Göttingen
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Tel: 05 51 - 70 76 781
Fax: 05 51 - 70 76 782

Die Katutura-Projekte in der Allgemeinen Zeitung Windhoek: folgen Sie diesem Link.

Jahresbericht der Katutura-Projekte 2014 als PDF-Download

Jahresbericht der Katutura-Projekte 2013 als PDF-Download

Jahresbericht der Katutura-Projekte 2012 als PDF-Download

Jahresbericht der Katutura-Projekte 2011 als PDF-Download

Jahresbericht der Katutura-Projekte 2010 als PDF-Download