07.11.2022

In Kooperation mit dem Palmengarten Frankfurt fand eine besondere Veranstaltung statt, die in dieser düsteren und kalten Zeit mal eben kurz in eine der ältesten Wüsten der Erde entführte: eine wunderbare Führung durch die Nebelwüste des Palmengartens nach dem Ende der Besuchszeit nur für uns.

In den über 150 Jahren seines Bestehens hat der einst von Bürgern für Bürger geschaffene Park im Frankfurter Westend eine vielfältige Entwicklung durchgemacht. So wurde er mehrfach erweitert und immer wieder modernisiert, seine pflanzlichen Schätze und historischen Sammlungen wie Palmen, Orchideen oder Azaleen wurden sorgsam gepflegt und stetig vermehrt. Bis heute ist Frankfurts Palmengarten daher weithin einmalig in seiner Struktur als städtische Grünfläche, Bildungseinrichtung und Veranstaltungsort für alle Sparten der Kultur – und natürlich als botanischer Schaugarten mit über 13.000 subtropischen und tropischen Arten, die in verschiedenen Themengärten und in den nach Vegetationstypen gegliederten Schauhäusern präsentiert werden.

Das Tropicarium, in den 1980er Jahren erbaut, zeigt tropische Pflanzen in ihren ökologischen Zusammenhängen in insgesamt 14 Glashäusern, die unterschiedlich groß und hoch sind, an der höchsten Stelle 15 Meter. Während im Nordstern die Vegetation der feuchten Tropen beheimatet ist, finden sich im Südstern Pflanzen der trockenen Tropenregionen: aus Trockenwäldern und Savannen, Dornwäldern sowie der Halb- und Nebelwüsten.

Im Nebelwüstenhaus des Tropicariums werden etwa 90 seltene Arten aus Nebelwüsten, vor allem aus der Namib-Wüste gezeigt, darunter auch berühmte Besonderheiten wie die Welwitschia mirabilis. Es gibt mehrere größere Exemplare dort, das größte und älteste ist eine Aussaat aus dem Jahr 1955, welches 1989 in das Tropicarium verpflanzt wurde. Da die Pflanzen hier auch gezielt gegossen werden, wachsen sie, bzw. die beiden bandförmigen Blätter recht schnell, bis zu 30 cm pro Jahr. Die Welwitschia kann bis zu 2000 Jahre alt werden, jedoch erreichen auch alte Exemplare nur eine Höhe von etwa einem Meter.

Neben der seltenen Welwitschia Mirabilis stellte uns Frau Dr. Steinecke, Botanikerin und Kustodin am Frankfurter Palmengarten, weitere Pflanzenwunder vor, wie Aloen und Affenbrotbäume, Palmfarne, Macadamia und Grasbäume - es  war ein spannender wie informativer Abend, bereichert durch unterhaltsame Experimente mit fliegenden Blüten, brennenden Farnsporen und mit einer Froschsuche.